Argoviacup Lostorf

Wir hatten schon lange kein Schlammrennen mehr, also musste das dringend geändert werden. Zur Freude meinerseits aber zum Leid der Organisator_innen goss es am letzten Sonntag wie aus Kübeln als wir um 1 Uhr in das Rennen in Lostorf starteten. Prägendstes Element am Rundkurs ist der lange, steile Teeranstieg zu Beginn der Runde, welcher bereits die erste Selektion herbeiführte. Angeführt von der ehemaligen Weltmeisterin Irina Kalentyeva konnten in der ersten Phase noch sechs weitere Fahrerinnen, inklusive mir, das Tempo mithalten. In der Folge zog es das gesamte Feld auseinander, insbesondere die Russin vergrösserte den Abstand auf die anderen Fahrerinnen auf schlussendlich über acht Minuten. Der Rest des Rennens verlief für mich relativ unspektakulär, in den rutschigen Waldpassagen fühlte ich mich sehr gut und konnte den Abstand immer wieder etwas verkleinern, während ich im Anstieg jeweils Zeit verlor. Am Schluss resultierte der sechste Rang, mit welchem ich in diesem Feld zufrieden bin, der Rückstand von gut 11 Minuten auf die Siegerin Kalentyeva hingegen schmerzt etwas.

Nach erfolgreich absolviertem Rennen erwischte mich am Dienstag eine Magen-Darm-Grippe und legte mich für zwei Tage flach. Heute teste ich in einem lockeren Training meinen Zustand und hoffe, dass ich für das BMC Rennen in Yverdon diesen Sonntag wieder fit bin.

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Höhenflug in Oftringen

Leicht unmotiviert und komplett verunsichert kam ich heute auf das Renngelände in Oftringen. Meine Laune sank komplett in den Keller als ich mich auf der Rolle aufwärmte, übersäuerte Beine und der Puls weigerte sich, über 160 zu klettern (warum auch, schliesslich absolviert man ein Rennen im Kompensationsbereich mit Puls 120)…perfekte Bedingungen also für einen von Fanfarenklängen begleiteten Niedergang von der Startlinie weg. Am Vorstart, der Verzweiflung nahe und von Angst verfolgt (meine Mitstreiterinnen sehen in Sportmontur aber auch immer sehr schnell und furchteinflössend aus während ich mich als Regenbogen- und Glitzersternchen-streuende Prinzessin Lillifee fühle), fiel mir plötzlich ein, dass das Ganze hier eigentlich Spass machen sollte. Ein kleiner, aber wichtiger Wendepunkt. Etwas motivierter und zuversichtlicher reihte ich mich auf der ersten (von unglaublichen 2) Startlinien ein und trat mit Erklingen des Starpfiffes in die Pedale. Bereits nach dem ersten (mit netten Kuhfladen gespickten) Anstieg verabschiedete sich Marine Groccia von uns und ward nie wieder gesehen, bis zur Flower Ceremony, wo sie zuoberst auf dem Treppchen stand. Dahinter bildete sich bald eine Dreiergruppe, bestehend aus Michelle Hediger, Lena Wehrle und mir. Und dann passierte etwas, damit hatte ich absolut nicht gerechnet…ich war schnell, sehr schnell sogar und nicht nur bergab, nein nein, bergauf…warum zur Hölle war ich bergauf so schnell?! Egal, weiter fahren und nicht denken! In den ersten drei Runden kam es zu einem ständigen Führungswechsel unter uns dreien, bis durch ein taktisch geschicktes Manöver sich Michelle Hediger etwas absetzen konnte. Kurz darauf verabschiedete auch ich mich von der deutschen Fahrerin und nahm die Verfolgung auf (absolut überzeugt natürlich, dass ich die Oberkulmerin noch einholen würde, auf dem Hinterrad, nur mit einem Bein tretend…Rückblende Lillifee). Und ein weiteres Mal überraschten meine Beine mich komplett, ich schloss zu Michelle auf und dachte mir, wenn ich schon so weit gekommen war, warum nicht gleich eine Lücke aufreissen…was komischerweise ebenfalls funktionierte. Die zweitletzte Runde nahm ich an zweiter Position in Angriff, meine bis dahin ausgeschalteten Gehirnwendungen fuhren plötzlich hoch und liessen mich nervös werden, auf eine Spitzenplatzierung war ich nicht vorbereitet, was wiederum Fahrfehler zur Folge hatte. Nach diesem Aussetzer riss ich mich nochmals zusammen, fuhr den zweiten Platz sicher ins Ziel und konnte das folgende Gefühl von aufkommendem Selbstvertrauen richtig geniessen. Endlich kommt wieder Kraft aus meinen Beinen, endlich bin ich wieder im Stande vorne mit zu fahren, jetzt kann die Saison richtig los gehen!

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Aargauermeisterschaft Seon

Seit 10 Jahren bin ich mit unfreiwilligen Unterbrüchen im Bikesport dabei und seit 10 Jahren ist es mir nie gelungen einen Sieg einzufahren. Das sollte sich in Seon ändern, da aufgrund des gleichzeitig stattfindenden Weltcups einige Spitzenfahrerinnen fehlen würden. Auf dem Papier standen meine Chancen nicht schlecht dieses Mal siegreich zu sein. Um ja nicht zu wenig Energie im Vorfeld zu verbraten begann ich bereits am Freitag mit nervös sein und stand schlussendlich gestern um 13 Uhr mit weichen Knien auf der Startlinie…schliesslich war dies auch ein regionales Rennen und daher würde der ganze Globus sich dafür interessieren. Auf der Startschlaufe reihte ich mich hinter Aline Seitz ein und überliess ihr fürs erste die Führungsarbeit (so zumindest mein Plan in der Theorie). In der ersten regulären Runde hatten wir so bereits einen kleinen Vorsprung auf die anderen Fahrerinnen rausgefahren und Aline drückte weiter aufs Tempo. Mein Gefühl wechselte in dieser ersten Runde von “Ok, heute klappt das” zu “Puh, das ist noch schnell hier” bis schlussendlich zu “Ach verflucht mich kippt es gleich vom Rad”. Ich weiss, dass es eigentlich nicht möglich ist nach 20 Minuten bereits dem Hammermann zu begegnen…ich habe dies für mich eindrücklich wiederlegt. Es ging gar nichts mehr, so richtig, Janina Wüst wusste die Situation zu nutzen, schloss zu mir auf in der zweiten Runde und liess mich gleich stehen. Da ich bei meinem Schneckentempo genügend Zeit hatte um mich ein wenig um zu sehen (also ich hätte einen Schmetterling im Flug beobachten können) entging mir nicht, dass sich von hinten bereits die nächste Fahrerin näherte, was meine Verzweiflung noch mehr steigen liess (nochmals, es schaute schliesslich die ganze Welt auf dieses Rennen und mein Schlussrang war daher von immenser Wichtigkeit). Nach kopflosen 5 Minuten fing ich mich wieder und konnte endlich auf Angriff umschalten. Im mir möglichen Bereich begann ich das Tempo zu steigern und die Lücke zu vergrössern, kampflos würde ich den 3. Rang nicht hergeben. Der Abstand blieb bestehen, vergrösserte sich zwischenzeitlich und ich konnte mir so den in diesem Moment enttäuschenden 3.Platz sichern. Nach einem deliziösen Regenerations-Shake, einem lockeren Ausfahren mit Janina, einer 2-Minuten-Dusche (10 Minuten Zeit bis zum Rangverlesen) und Familie/Freunde die mir den Kopf wieder gerade rückten (“Was soll das, du bist 3., spinnst du jetzt?!”) hatte ich mich wieder gefangen. Ich hatte mich bereits im Vorfeld selbst teilweise aus dem Rennen genommen, aber das passiert mir nicht so schnell wieder. Nächsten Sonntag findet das BMC-Rennen in Gränichen mit vielen nationalen und internationalen Topfahrerinnen im Startfeld und ich werde alles versuchen um wichtige Weltcuppunkte zu sammeln. Neues Rennen, neues Glück.

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Kriterium in Meilen

Das Kriterium in Meilen gehört in die Sparte ‘Spontane Entscheidungen’ und war diese Saison erst mein zweites Strassenrennen. Zur Erklärung was genau ein Kriterium ausmacht, das Frauenfeld hatte 55 Runden à 0.75 Kilometer zu absolvieren und jede 5. Runde gab es eine Sprintwertung, in welcher die ersten 5 Fahrerinnen Punkte sammeln konnten. Wer die meisten Punkte hatte, sicherte sich damit den Tagessieg. Damit einem auf den Runden garantiert nicht langweilig wurde (bei dem gemächlichen Tempo) musste man 3 Schwellen passieren, bei welchen die Räder schön ächzten wenn man sie nicht sauber erwischte (Hallo Plattfuss). Nach dem Startschuss reihte ich mich weit vorne ein um in der ersten Wertung ein Wörtchen mitreden zu können. In der Schlusssteigung vor dem Ziel sah ich meinen Moment gekommen, startete einen fulminanten Sprint und war völlig überrascht als ich ohne Probleme vom Feld wegkam. Als ich die Ziellinie nach 5 Runden (wie ich dachte) als erste Fahrerin passierte meldete der Speaker ‘Nächste Runde Sprintwertung’…voilà, auf 5 zu zählen ist nicht jedem gegeben, vor allem dann nicht, wenn es noch eine riesige Tafel bei der Ziellinie hat auf welcher ständig die Rundenzahlen angezeigt werden! Um nicht den Anschein zu erwecken ich hätte mich verzählt habe ich gleich weiter gezogen (grosser Fluchtversuch, hat circa 100 Meter noch ziemlich gut ausgesehen). Die Spitzenfahrerinnen schlossen nach einer halben Runde zu mir auf und schalteten dann nochmals hoch, ich natürlich absolut erholt versuchte ebenfalls mitzuziehen. 2 Runden lang kämpfte ich um den Anschluss der Spitzengruppe bis ich Sternchen sah und mir übel wurde. Leicht geknickt wartete ich die erste Verfolgergruppe (fast ausschliesslich junge Bikerinnen) ab und musste einsehen, dass wir nur warten konnten, bis die Spitze wieder von hinten kommt und uns eine Runde abnimmt. Die Spitzengruppe kam und einem Schnellzug gleich rauschten sie an uns vorbei. Um einen Zusammenschluss bemüht kämpfte ich mich durch den Wind und zog 2 weitere Verfolgerinnen an die 7 Spitzenfahrerinnen heran. Im weiteren Rennverlauf blieb ich in dieser Gruppe dabei, sah noch weitere 2 Mal Sternchen vor meinen Augen und erzielte in einem Sprint sogar noch einen Punkt. Zufrieden und ausgepowert überfuhr ich nach 55 Runden die Ziellinie als siebte Fahrerin. Ich habe heute mein Zähltraining aufgenommen (wenn ich eine Hand zur Hilfe nehme klappt es ganz gut, habe ja zum Glück 5 Finger daran) damit im nächsten Jahr meine Taktik noch besser aufgeht. Nächste Woche wird die Aargauermeisterschaft in Seon ausgetragen (6 Runden…da brauche ich schon 2 Hände). Sprinten kann ich jetzt, das kann nur gut kommen!

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BMC Cup Solothurn (Flandernrundfahrt)

Das Rennen in Solothurn sticht durch drei Punkte aus den anderen Rennen hervor. Erstens findet das Rennen im Rahmen der Bikedays statt, was bedeutet, dass die wilden Kerle im Hintergrund, welche mit waghalsigen Sprüngen den Dirtjumpcontest ausfechten, die Zuschauer eher faszinieren als die Elitefahrerinnen auf Rang 6 bis 30, die sich via Schanzengraben auf die nächste Runde quälen (was ich ihnen auch nicht ganz verübeln kann). Zweitens findet der Grossteil der Strecke auf Asphaltgeraden statt, dies bedeutet wiederum, dass Taktik à la Cancellara & Co. gefragt ist, denn alleine gegen Böen von mindestens 200 km/h zu kämpfen haut einen definitiv früher oder später vom Sattel. Drittens machen bei allen (also bei mir) die Nerven schon halbwegs schlapp, wenn man an die sehr schmale und steile Startrampe denkt, die aus dem Schanzengraben hinaus führt. Wer dort zu weit hinten im Feld ist, absolviert nach unglaublichen 100m Renndistanz bereits die erste Schiebestrecke. Während zumindest Punkt eins nicht meine Topmotivation ist, so liegt mir Punkt zwei dafür umso mehr. Obwohl ich weit hinten starten musste kam ich sehr gut weg und versuchte in dem ganzen hin und her von Tempo bolzen, schieben, keuchen, innerlich fluchen, Rangkämpfen und umherwirbelnden Dreckkugeln schlucken, in einer Gruppe unterzukommen. Die ersten zwei Runden waren dementsprechend hart da ich auf der Ebene jeweils an meine Vorderfrau aufzuschliessen versuchte, was mir unter grosser Anstrengung jeweils auch gelang. Für die anschliessenden vier Runden hatte ich einen Pakt mit einer anderen Fahrerin geschlossen und wir versuchten mit ständigen Führungswechseln das Tempo hoch zu halten. Wir konnten so einige Fahrerinnen überholen, wurden aber auch von zwei anderen Konkurrentinnen gestellt und kurz darauf von ihnen stehen gelassen. Für die zweitletzte Runde musste ich die ganze Führungsarbeit übernehmen, da meine Mitstreiterin unter Krämpfen litt (ich persönlich hätte auch nichts gegen ein bis zwei Runden weniger gehabt, aber eben, Flandernrundfahrt). Für die letzte Runde wurde die geschlossene Übereinkunft stillschweigend von beiden aufgelöst und das Rennen um Platz 18 war eröffnet. Ihren ersten Angriff im Waldaufstieg konnte ich unter beträchtlichen Anstrengungen parieren, die Entscheidung musste somit auf der Zielgerade fallen. Um es nicht so weit kommen zu lassen, lancierte ich bereits in der Ebene kurz vor dem Zielgelände eine (zugegebenermassen erbärmliche) Attacke, allerdings erfolglos. Die letzte Kurvenkombination vor dem Ziel wusste sie für sich zu nutzen und riss ein Loch von ungefähr fünf Metern auf, welches ich nicht mehr im Stande war zu schliessen. Am Ende musste ich mich in dem hochkarätigen Fahrerinnenfeld mit dem nicht zufriedenstellenden 19. Rang begnügen. Mit meiner Leistung bin ich grundsätzlich zufrieden, das Resultat ist hingegen ein leichter Schlag ins Gesicht. Ich werde die positiven Punkte mitnehmen, mich erholen und optimal vorbereiten um in zwei Wochen an der Aargauermeisterschaft in Seon wieder angreifen zu können.

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Argoviacup Hägglingen

Wir bleiben beim Schlamm. Nach einer belastungsintensiven Woche startete ich am Sonntag bei strömendem Regen in das Rennen in Hägglingen. Den Start konnte man noch zur Sparte “gut gelungen” zählen, den weiteren Rennverlauf verbuche ich unter “glanzlosem Niedergang”. Nach der Startschlaufe hatte ich mich hinter Esther Süss und Michelle Hediger an optimaler Position eingereiht. Bereits zu Beginn der ersten Runde kam allerdings der Einbruch in Form von schmerzenden Muskeln im ganzen Körper, völlig nicht vorhandenem Druck auf der Pedale und das Ganze gespickt mit einigen technischen Aussetzern in den Hägglinger Schlammbädern. Nach dem hoffnungslosen Versuch den Anschluss an die Verfolgergruppe nicht zu verlieren, setzte ich mir als Ziel, das Rennen als Training fertig zu fahren und die technischen Passagen so schnell wie möglich zu absolvieren. Ziemlich erschöpft kam ich mit Rundenrückstand ins Ziel und begab mich ein weiteres Mal mit der gesamten Rennmontur unter die Dusche um Dreck und negative Gedanken los zu werden. Meinen Einbruch vermute ich in der Gesamtbelastung der letzten Woche, kombiniert mit dem Fakt, dass dies das fünfte Rennen in Folge war. Meiner Motivation tut dies keinen Abbruch, die nächste Chance kommt in Solothurn am 09. Mai und diese werde ich wieder zu Nutzen versuchen.

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BMC Rennen in Tesserete oder die Schlammschlacht in der Sonnenstube

Es regnete…so richtig, als wollte das sonnenverwöhnte Tessin zeigen, dass es auch anders kann. Die sechs Kilometer lange Runde zeichnete sich durch steile Aufstiege und sehr schlammige Abfahrten aus, bot somit viel Abwechslung bei gleichzeitig sehr hoher körperlicher Belastung. Pünktlich auf unseren Start wurden auch die letzten Schleusen geöffnet und es goss wie aus Kübeln, was mich umso mehr motivierte und zuversichtlich stimmte. Die Startschlaufe klappte sehr gut und die folgende erste Runde nahm ich an 11. Position in Angriff. Aufgrund des rutschigen Untergrundes mussten gewisse Teile der Aufstiege in dafür absolut ungeeigneten Bikeschuhen bewältigt werden, was meine Füsse mir mit regelmässig auftretenden Krampferscheinungen dankten. Trotz Savannenhuscher-Schuhwerk kam ich diese Rutschbahnen nicht schlecht hoch und konnte mich danach jeweils auf die Abfahrten freuen, welche jedes Mal neue Überraschungen bereit hielten. Betreffend Linienwahl musste ich mir keinerlei Gedanken machen. Ziel war es, auf meinem Bike irgendwie durch den Schlamm zu manövrieren, egal ob seitwärts rutschend, einbeinig oder hüpfend. Die Abfahrtstaktik änderte im Minutenrhythmus, runter kam ich aber immer, zwei Mal auch getrennt von meinem Rad. Glücklicherweise ist mein Bike gut erzogen und rutschte mir jeweils artig hinterher wenn ich einen Abflug gemacht hatte. Vor und hinter mir setzten andere Fahrerinnen die gleichen Strategien ein, vielfach begleitet von Flüchen und unfreiwilligen Bauchlandungen, getröstet von dem Gedanken, dass es allen gleich ging. Während den vier zu absolvierenden Runden änderte meine Position mehrmals zwischen dem 11. und 13. Rang, schlussendlich reichte es nicht mehr für einen Steigerung, daher resultierte auch der 13. Schlussrang. Von der ersten bis zur letzten Minute fuhr ich mit grosser Freude und genoss das Rennen in vollen Zügen, auch wenn ich geschätzte fünf Kilo Dreck geschluckt und sich weitere zwei Kilo in meinen Augen angesammelt haben. Während ich Regen während den Rennen geniesse, finde ich es nach der Zieldurchfahrt meist eher nicht mehr so unterhaltsam. Obwohl ich gleich mit den Kleidern unter die Dusche gestanden bin (sehr zur Freude der ebenfalls anwesenden Fahrerinnen und des zuständigen Putzpersonals) sind meine Kleider nach dem ersten Waschmaschinengang noch nicht sauber, meine Schuhe habe ich während einem Sturz ebenfalls demoliert, meine Augen sind immer noch mit Dreckrückständen veredelt und mein Oberschenkel hat eine nette schwarz-blau Färbung angenommen. Positiv betrachtet bin ich mit mehr als nur Erinnerungen aus dem Tessin zurück gekehrt und habe gratis eine neue Hautverzierung erhalten. Aber genug der Ausschweifungen, mit dem Rennen bin ich sehr zufrieden, konnte erste wichtige Weltcuppunkte sammeln und bin leistungsmässig wieder bei den Leuten.

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Trainingsrennen in Schwändi: Tendenz steigend…

Am Freitagabend beschlossen mein Trainer und ich sehr kurzfristig, dass ein Trainingsrennen am Sonntag für meinen aktuellen Formstand förderlich wäre. Am Sonntagmorgen absolvierte ich noch eine kurze, intensive Trainingseinheit und machte mich danach auf den Weg an das EKZ-Cup Rennen in Schwändi. Mit gerade Mal vier weiteren Mitstreitterinnen startete ich eine Minute nach den Elite Männern in den Wettkampf. Der Start gelang mir im Vergleich zu letzter Woche deutlich besser und ich konnte die Startrunde gemeinsam mit den beiden Spitzenfahrerinnen Nicole Koller und Ramona Forchini absolvieren, bevor ich nach ungefähr drei Kilometern abreissen lassen musste. In der Folge fuhr ich einsame 20 Kilometer, einzig unterbrochen durch vorbeirauschenden Elitefahrer, welche für etwas Zugwind sorgten. Das Rennen beendete ich auf dem dritten Schlussrang, durchaus zufrieden mit meiner Leistung und motiviert für die nächste Rennstation im Tessin am kommenden Sonntag.

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BMC Racing Cup: Schaan – von Enttäuschungen und den positiven Effekten daraus

Am Sonntag startete die Bikesaison 2015 für mich mit dem BMC Racing Cup in Schaan bei strahlendem Sonnenschein und auf einer Strecke, welche mir sehr zusagte. Im internationalen Top-Starterfeld der Elite Frauen reihten sich Weltmeisterinnen und Olympiamedaillengewinnerinnen aneinander, was nicht gerade zur allgemeinen Entspannung meiner bereits seit zwei Tagen angespannten Nerven beitrug. Obwohl ich in der Feldmitte starten konnte, fand ich mich gefühlte zehn Sekunden nach dem Startpfiff an zweitletzter Position wieder, was ich zu diesem Zeitpunkt zu ignorieren versuchte. Die erste Runde absolvierte ich konditionell wie auch technisch mehr schlecht als recht, der Vorteil an einem solchen Start, es kann nur besser kommen. Ab Runde zwei hatte ich mein Renntempo gefunden und die technischen Passagen absolvierte ich ohne weitere Probleme. In der Folge war es mir möglich drei Fahrerinnen zu überholen und auch gleich zu distanzieren. Nach diesem persönlichen Mini-Erfolg musste ich bereits in der vierten von sieben Runden die Überrundung durch die führende Jolanda Neff hinnehmen. Ich absolvierte mein nun gekürztes Pflichtpensum und kam mit grosser Enttäuschung im Ziel an. Einen Tag später und dank all der unterstützenden, tröstenden und motivierenden Nachrichten & Gespräche habe ich dieses Rennen mehrheitlich verdaut, wichtige Erkenntnisse über mich und meinen Körper gewonnen, mich auf die kommenden Rennen neu eingestellt und meinen Kampfwillen wieder gefunden.

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Standortbestimmung auf der Strasse

Bei strömendem Regen fand diesen Samstag der GP Osterhas (Radkriterium) in Affoltern am Albis statt. Da ich während der letzten 2 Monate mein Training aufgrund der Nachwirkungen meines Unfalls drastisch reduzieren musste und erst seit dieser Woche meinen normalen Trainingsbetrieb wieder aufgenommen hatte, diente dieses Rennen als erste Standortbestimmung. Um 14:30 Uhr startete das kleine Feld der Frauen Elite auf die insgesamt 50 zu absolvierenden Runden. Es wurde von Beginn her ein sehr schnelles Tempo angeschlagen, meine “Taktik” beschränkte sich dabei darauf, im Feld mitfahren zu können. Nach ca. 25 Runden gelang es 2 Fahrerinnen sich vom Hauptfeld abzuspalten und den Sieg unter sich auszumachen. Das Tempo pendelte sich in der Folge ein und ich absolvierte auch den Rest des Rennens ohne grössere Probleme in diesem Hauptfeld. Mit diesem Rennverlauf bin ich sehr zufrieden, was mich auch positiv stimmt für das erste BMC-Cup-Rennen am 12. April in Schaan.

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