Heiss, staubig, flach und ein versöhnlicher Abschluss

Der Swiss Bike Cup 2016 endete mit dem hochklassigen Rennen in Basel. Der Rundkurs glänzte durch wenige technische Passagen, viel Kilometern und sehr wenig Höhe. Kurz gesagt, alles Merkmale, welche theoretisch gegen eine gute Klassierung meinerseits sprachen. Nach einem schnellen und guten Start nahm ich etwas Tempo raus, damit mein Organismus bei den kuscheligen Kochtopftemperaturen keine Schraube rückwärts vollführte. Ab Rennhälfte fand ich mit Katja Montani eine starke Mitstreiterin und wir konnten in der Folge nochmals Boden nach vorne gut machen. In der letzten Runde vollführten Katja und ich nacheinander eine Bruchlandung über den Lenker und zeigten somit unser ganzes Spektrum an Grazie und Agilität auf dem Rad. Unbeirrt konnten wir glücklicherweise beide das Rennen fortsetzen und nochmals das Tempo erhöhen.

An diesem Tag erreichte ich das bestmögliche Resultat für mich und freute mich daher auch über Rang 25 und einen deutlich kleineren Rückstand auf die Spitze als noch zu Beginn der Saison.

Basel2

Swiss Bike Cup Basel

Basel3

Swiss Bike Cup Basel

Basel1

Swiss Bike Cup Basel

Basel

Swiss Bike Cup Basel

Veröffentlicht unter Rennen

Taktischer Steigerungslauf

Eisregen gab es gestern zwar nicht, aber glücklicherweise stieg das Thermometer auch nicht weit über die 20 Grad Grenze. Aus Sicherheitsgründen wässerte ich dennoch Trikot und Helm und füllte die Schuhe mit Wasser um meinem Körper das Gefühl von sintflutartigem Regen zu vermitteln. Mit Aline Seitz neben mir auf der Startlinie war bereits klar, dass das Rennen sehr schnell angegangen werden würde. Wenig überrascht war ich daher, als kurz nach dem Start der Seitzsche Schnellzug auf das Tempo drückte und sich bereits nach der Startrunde vom Rest des Feldes auf nimmer Wiedersehen absetzen konnte. Ich hatte meine Taktik konträr dazu gesetzt, startete verhalten und reihte mich innerhalb einer Vierergruppe an sechster Stelle des Feldes ein. Ich hielt mich grösstenteils aus den Positionskämpfen raus und fuhr stoisch mein Tempo weiter. Die Taktik ging sogar noch besser auf als gedacht. Ich machte kontinuierlich Boden gut und fuhr in Runde vier von fünf gar an die zweitplatzierte Ladina Buss auf, welche sich ähnlich wie Aline bereits vom Start her leicht abgesetzt hatte. Ich fühlte mich nach wie vor hervorragend, hatte mich noch zu keiner Sekunde selbst verflucht, mir nicht gewünscht ich würde von einem streunenden Langendorfer Waldpuma vom Bike geholt oder mich gefragt, was ich hier eigentlich mache. Mit neuerlichem grossen Effort verteidigte ich den kurz zuvor errungenen zweiten Rang und brachte diesen sicher ins Ziel. Das Ganze war eine wichtige Formbestätigung zum richtigen Zeitpunkt und kann ich hoffentlich nächste Woche erneut unter Beweis stellen.

Bildschirmfoto 2016-08-22 um 14.41.33

©Ladina Buss

Veröffentlicht unter Rennen

Einmal Sahara und zurück

Vier Wochen liegt die SM in Echallens und damit das letzte Rennen zurück. Vier Wochen, in welchen ich Kilometer abstrampelte und Trail an Trail reihte um mich konditionell wie auch technisch in Form zu bringen. Entsprechend hoch war meine Zielsetzung für das Rennen vergangenen Sonntag in Hägglingen (AG). Zu Beginn verlief alles nach Plan, ich setzte mich mit einem anfänglich noch sehr guten Gefühl nach der Startrunde für kurze Zeit an die Spitze, merkte aber bereits da, dass mir schwindelig und zittrig wurde. Bei der Einfahrt in die Waldpassage mutierte ich zu einem kleinen Feuerwerk und stand buchstäblich still. Irgendwie holperte ich über den ersten Trail und wurde im Anstieg danach nicht nur von einzelnen Fahrerinnen, nein vom ganzen Feld überholt und stehen gelassen (ganz nach dem Motto ganz oder gar nicht). Ich fühlte mich wie auf meinem persönlichen Kinderkarussell und versuchte irgendwie vorwärts zu kommen, ohne gleichzeitig vom Rad zu kippen. Irgendwann in Runde drei funktionierte auch das nicht mehr. Mit dem Gefühl wie nach einer Saharadurquerung hielt ich bei Madeleine und Roger an, kippte den Inhalt des einen Bidons über den Kopf und den anderen in mich hinein. Da Aufgeben in keinerlei Hinsicht eine Option war, stieg ich wie ein munteres, angeschossenes 80-jähriges Reh wieder auf mein Bike und nahm die restlichen Runden in meinem Tempo unter die Räder. Mein persönliches Highlight war jeweils die Abfahrt jede Runde und die 20m nach dem Wald, in welchen ich kurz angriff, da ich noch nicht komplett überhitzt war, bevor ich mich wieder wie ein fahrendes Grillwürstchen fühlte. Ich erreichte das Ziel mit gemischten Gefühlen. Einerseits enttäuscht über den Verlauf, andererseits mit der Gewissheit, dass ich sehr fit bin und bei nicht ganz so hitzigen Saunabedingungen eine gute Leistung abgeliefert hätte. Nächstes Rennen, nächste Chance…ich hoffe auf Eisregen!

Veröffentlicht unter Rennen