Wenn man bei der Streckenbesichtigung schneller ist als während dem Rennen…

Die perfekte Strecke für mich, gute Beine während der Rennvorbereitung, grosses Selbstvertrauen. Eigentlich optimale Ausgangsbedingungen für die Schweizermeisterschaft in Langendorf. Auf der Startschlaufe war ich, trotz übersäuerten Beinen, gut positioniert. In der ersten grossen Runde lief auch noch alles einigermassen nach Plan… und dann war es vorbei. Meine Beine schmerzten, ebenso der Rücken, Kraft war keine vorhanden, das Einzige was noch funktionierte, waren meine technischen Fertigkeiten. Nachdem ich mich in der dritten Runde auf dem letzten Zwischenrang wieder fand, war es um meinen Kampfwillen und meine Hoffnungen auf einen Top 8 Platz geschehen. Ich fuhr weiter, bis ich von der Leaderin eingeholt wurde und anschliessend mit Rundenrückstand ins Ziel kroch. Enttäuscht, wütend und etwas fassungslos, wollte ich sogleich ins Teamzelt abtauchen, aber ich hatte die Rechnung ohne meine Familie und Freunde gemacht. Keine 10 Meter kam ich, ohne dass ich nicht von den ersten lieben Menschen angehalten und getröstet wurde. Heute wurde mir ein weiteres Mal gezeigt, dass man auch im Einzelsport niemals alleine ist und dass dank der entsprechenden Unterstützung auch aus Niederlagen Kraft gewonnen werden kann, um erneut anzugreifen. Ohne meine Eltern, Stephan, Roger & Madeleine, Sabrina & Bidlä, Janina & Lucia und natürlich Corina, würde ich jetzt noch irgendwo auf dem Renngelände sitzen und vor mich hinfluchen. Danke an euch und allen Weiteren (ja ich weiss, “Weitere” klingt etwas lahm, aber ich bin mir absolut bewusst, wer alles an meiner Seite steht und mich in irgend einer Form unterstützt!), dass ihr mich immer wieder ermutigt weiter zu machen…!

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BMC Rennen Montsevelier

Nach einer harten Trainingswoche und ungewissem Formstand reiste ich am Samstag in einen der hintersten Ecken der Schweiz, auch Montsevelier genannt. Ein wiederum kleines aber feines Feld von 16 Fahrerinnen startete heute bei sehr warmen Temperaturen in das Rennen. In der Startrunde konnte ich noch mit den Favoritinnen Neff, Forchini und Groccia mithalten, als diese dann hochschalteten und richtig Tempo machten war es um mich geschehen. Im steilen Teeranstieg (vergleichbar mit der Eigernordwand, allerdings bei gefühlten 50 Grad Celsius) bekundete ich zu Beginn noch etwas Probleme und wurde vom 8. auf den 11. Zwischenrang durchgereicht. Glücklicherweise folgen auf solche Anstiege meistens Abfahrten, in diesem Fall teilweise sogar ziemlich technische Varianten davon, was mir wiederum in die Karten spielte. In der ersten grossen Runde konnte ich eine Italienerin hinter mir lassen, zwei weitere Fahrerinnen überholte ich sogar in den folgenden Aufstiegen. Mental war ich sehr gut aufgestellt, während des ganzen Rennens leistete ich mir keine technischen Fehler und konnte bergauf sogar gut Druck auf die Pedale bringen. Den 8. Rang fuhr ich sicher ins Ziel, leider dank der 80 Prozent Regel mit Rundenrückstand gewertet, da die überlegen fahrende Jolanda Neff bereits gut 7 Minuten auf die zweitplatzierte Ramona Forchini und knapp 9 Minuten auf die Dritte Marine Groccia herausgefahren hatte. Trotzdem bin ich nach dem verpatzten Rennen in Vaumarcus überaus zufrieden mit meiner Leistung und dem Resultat. Glanzpunkt des Wochenendes: Klein Céline durfte das erste Mal hoch auf die Podiumsplattform an einem BMC Rennen (man könnte einwenden, dass die Top 10 zu erreichen bei einem Feld von 16 auch keine Meisterleistung darstellt, diesen Einwand ignorier ich momentan aber konsequent).

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