„Hopp Jungs!“

Nach dem Proffix- startete vergangen Sonntag auch der Argovia Cup mit der ersten Rennveranstaltung in Hochdorf. Mit perfekt sitzenden neongrünen Socken stand ich mit mehr Fahrerinnen als erwartet und Puls 200 an der Startlinie. Wie bereits in Solothurn zeichnete sich die Streckenführung durch lange Flachpassagen aus und verhinderte bereits im Vorfeld jegliche Einzelaktionen. Das Spitzentrio liess ich nach einer halben Runde ziehen, im Wissen, dass ich ansonsten bei Rennhälfte nur noch als Dekoration der Rennstrecke gedient hätte. Um Kräfte zu sparen, ging ich etwas vom Gas und liess die hinter mir fahrende Fiona Eichenberger aufschliessen. Mit vereinten Kräften zogen wir unbehelligt unsere Runden. Effizient aber unspektakulär. Fröhliche Anfeuerungsrufe wie „Los Fiiiioooooonaahhhaaa“ und „Hopp Jungs“ begleiteten uns auf den Runden. Für die grösste Aufregung sorgte ein alter Herr, der wahrscheinlich wie jeden Tag seine angestammte Runde mit dem Elektrorad unter die Räder nahm. Unbeirrt davon, dass an diesem Tag ein paar Rennfahrer mit schmerzverzerrten Gesichtern an ihm vorbeischossen und ihn beinahe mit ihren Carbonmaschinen aufluden. Schliesslich fährt Man(n) diese Strecke seit 1940!

In der letzten von fünf Runden startete ich in der Steigung aus dem Windschatten von Fiona heraus einen Angriff, konnte eine Lücke aufreissen und verwaltete meinen Vorsprung bis ins Ziel. Meine Mühen wurden mit dem vierten Rang und einem guten Gefühl belohnt. Für die nächsten Rennen heisst es also „weiter so Jungs!“.