Eher nein!

Erstes Rennen des Proffix Swiss Bike Cup in Rivera (TI). Warme Temperaturen. Technische Strecke. Sehr viel Druck für ein gutes Resultat, welchen ich mir selbst auferlegt habe. Das Resultat war im Rückblick bereits schon vorhersehbar.

© Seraina Schmid

Um keine Zeit zu verschwenden war ich bereits ein Tag vor dem Rennen im höchsten Masse nervös. Die stark drehende Strecke lag mir sehr und ich fühlte mich von Beginn an sehr wohl. Dementsprechend verlief die Besichtigung trotz blanken Nerven gut. Am Sonntag war mir beinahe übel vor Nervosität und ich begab mich fahrig an die Startlinie. Der Startschuss brachte mich dann komplett von der Rolle, wie ich eine Umdrehung an die andere reihen konnte war mir bereits ein Rätsel. Ich klebte am Boden, kam zwar gut durch die technischen Passagen, liess mich teilweise aber widerstandslos von anderen Fahrerinnen abdrängen und verlor noch mehr Plätze. Nach der ersten Runde drehte sich bereits die Spirale der Verzweiflung in meinem Kopf, was mein Tempo immer mehr zusammenfallen liess. Äusserst konstruktive Kommentare vom Streckenrand wie „fahr weiter sonst wirst du nie besser“ liessen meiner Wut und Verzweiflung kurzfristig zum Fegefeuer aufflammen und nur mit Mühe blieb ich auf dem Rad, statt dem Betreffenden meine Meinung und seine Ahnungslosigkeit um die Ohren zu pfeffern. Diesem kurzfristigen Lebenszeichen folgte der komplette mentale Breakdown und der weitere Verlauf des Rennens war nicht weiter der Rede wert. Enttäuscht stieg ich mit Rundenrückstand vom Rad, fassungslos was ich nach all den Mühen und dem ganzen Aufbau abgeliefert hatte. Ich hatte den aussichtlosen Kampf gegen meine eigenen hohen Erwartungen angetreten und bin kläglich gescheitert. Aufgabe für das nächste Rennen: nicht abdrehen, keine Resultatvorstellungen und den Spass am Sport auf`s Rad bringen.

© Seraina Schmid