Ride Enduro-Style mit Startschwierigkeiten

Meine Saison 2018 wurde für mich auf ungewohnte Weise mit zwei Endurorennen beendet. Das Auftaktrennen fand im Rahmen der Cannondale Enduro Tour in Saint-Dié des Vosges statt. Da ich nicht bereits 100 Meter nach dem Start völlig blau war überlegte ich kurz, mich mit einem satten Sprint wegzuknallen, einfach um mein Hirn nicht mit zu vielen ungewohnten Dingen zu überfordern.

Bereits in der ersten Stage musste ich vom Bike und meine Kette wieder „reinmechen“ während ich mich gleichzeitig hüpfend vorwärts bewegte um eine weitere Fahrerin, welche beschlossen hatte die Stages zu erwandern, hinter mir zu lassen. In Stage 2 begrüsste ich den Boden noch in aller Form persönlich, während ich mich in Stage 3 wieder auf eleganten Sohlen zu Fuss an einem als Weghindernis gepflanzten Fahrer vorbei trippelte. Die letzten beiden Stages waren genau so spassig wie die vorherigen und durch kurzfristige Verwirrung über die Streckenführung geprägt. Während die Planer eine nette Rampe in Stage 4 einbauten und die meisten sehr unelegant vom Rad kippten um die paar Meter zu Fuss zu überwinden, fand ich mich in Stage 5 auf einer grossen Wiese ohne Absperrband wieder. Die tiefhängenden Äste der angrenzenden Bäume knallten mir unverhofft rhythmisch in die Visage und schmälerten mir mein sowieso begrenztes Gesichtsfeld noch zusätzlich. Ich bewegte mich wie ein Hase auf der Flucht über die Wiese um das Ziel zu finden. Erstmals seit 2 Jahren fuhr ich überglücklich unter einem Zielbogen durch und nicht einmal die Tatsache, dass 30 Sekunden auf das Podest fehlten konnten meine Freude trüben.

Mit entsprechenden Erwartungen reiste ich gemeinsam mit Steff an das Dreitagerennen Enduro 2 in Davos an (Fehler Nummer 1). Motiviert und voller Vorfreude stürzten wir uns Hals über Kopf in die erste von 16 Stages (Fehler Nummer 2). Entsprechend knallten wir 5 Minuten später so richtig in eine Wand in Form von 2 Bauchklatschern in die Davoser Bergwelt, gefolgt von 2 Platten, welche entnervt und

mit einer halben Tonne Latexmilch an den Händen mühselig geflickt wurden. Enttäuscht begaben wir uns auf Stage 2, nur um nach 3 Minuten wieder von einem technischen Defekt gestoppt zu werden. Mein Wechsler hatte sich verabschiedet und Mangels Kabelbinder um die Kette zu befestigen (Fehler Nummer 3) marschierte ich fluchend den Trail retour, nahm die Bahn, liess den Schaden unter noch mehr Gefluche reparieren und beruhigte mich erst nach einem guten Nachtessen. Die nächsten beiden Renntage sind kurz erklärt. Wir starteten ausser Konkurrenz und somit offenbar auch ausser Rand und Band. Ohne Zwischenfälle und mit soliden Leistungen schafften wir über die beiden Renntage die Bestzeit in unserer Kategorie.

Nach diesen turbulenten Tagen verabschiede ich mich müde in die verdiente Rennpause und bin gespannt was die Zukunft bringen wird.

An dieser Stelle möchte ich mich von ganzem Herzen für die unglaubliche Unterstützung seitens der Eberhart Bauleitungen AG in Bern, dem Team von Diebold & Zgraggen Gartenbau in Fislisbach um Alain Diebold sowie Marco und Eva Carrer vom Kraftwerk Bikeshoph in Hasle b. Burgdorf bedanken. Ohne euch wäre ich diese Saison zu Fuss unterwegs gewesen. Danke danke danke!