Lehrgeld gezahlt und neue körperliche Erfahrungen gemacht

80 Kilometer auf schmalen Reifen standen am Sonntag auf dem Plan auf der Jagd nach weiterer Rennhärte (Anmerkung der Redaktion: teilweise wäre ich froh gewesen, die Rennhärte wäre nicht ganz so hart). Wir Fahrerinnen starteten gemeinsam mit den Junioren, was zu einem ganz beachtlichen Feld führte und ein hohes Tempo versprach. Der Knackpunkt der Runde war eine kurze Steigung, bei welcher zu Beginn und am Ende eine 90°-Kurve absolviert werden mussten. Die Spitze befand sich jeweils bereits in der Abfahrt Richtung Ziel während der Schluss des Feldes sich noch um die obere Kurve kämpfte. Wichtig wäre also eine Positionierung vorne gewesen um gut im Feld mitzukommen. Dieses Unterfangen gestaltete sich für mich eher schwierig, da man einmal blinzeln konnte und sich beim Öffnen der Augen in den hintersten Reihen der Gruppe wiederfand ohne überhaupt zu wissen wie einem gerade geschah. In diesen Momenten wünschte ich mich auf einen Singletrail, bei welchem man eine Kurve mal nicht erwischen oder von fiesen Nepalesischen Rotwaldtannen angegriffen werden konnte, alles ziemlich kalkulierbare Risiken. Irgendwann waren meine Beine nach der Steigung nicht mehr in der Lage die Lücke zuzusprinten und ich fand in einer Fünfergruppe Unterschlupf, in welcher wir ein gutes Tempo anschlugen. Da mir bereits 3 Runden vor Schluss das Wasser ausgegangen war (merke: 1 grosser Bidon reicht nicht für zwei Stunden Rennen aus, auch wenn kühle Bedingungen herrschen!) kam ich das erste Mal in meinem Leben in den wohligen Genuss von unvergleichlichen Oberschenkelkrämpfen. Aus Jux fuhr ich daher eine Weile nur mit einem Bein und liess das zweite neben dem Rad baumeln. Wer braucht schon zwei, ich komme auch mit einem gut ins Ziel sagte ich mir. Nächstes Trainingsrennen wird wieder Hindelbank sein, mit deutlich kleinerem Feld aber nicht minder fordernd…dafür mit ausreichend Wasser im Bidon.