Freund Laktat aus Winterschlaf geweckt

Meine Saison startete vergangenen Sonntag mit dem TRAININGSrennen auf der Strasse in Hindelbank (BE). Mein Unterbewusstsein siedelte dieses Ereignis offenbar bereits auf Stufe „inoffizielle Weltmeisterschaft“ an, stand ich doch ziemlich nervös an der Startlinie. Eigentlich klar, ist schliesslich auch mein erstes Rennen überhaupt. Nach dem Startpfiff übernahmen Carmen Bucher und Ladina Buss das Zepter und führten das kleine und übersichtliche Fahrerinnenfeld auf die erste von drei Runden. Ich empfand das Starttempo bereits unlustig, fuhr aber meine Ablösungen auf der unbekannten Runde souverän durch. Die zahlreichen Attacken führten zu einem unablässigen Ausscheidungsrennen von Beginn weg. Ich fühlte mich körperlich gut, ging die Tempoverschärfungen mit und gratulierte mir gleichzeitig für die mir selbst auferlegten Qualen. Der lange Sprint in Richtung Start/Ziel nach der ersten Runde führte bei mir mindestens zu Kammerflimmern, Ohnmachtswellen und unzähligen Sternschnuppen vor den Augen. Ich war nach wie vor an der geschrumpften Gruppe dran, wusste aber gleichzeitig, dass ich es übertrieben hatte. Mein Körper begrüsste erstmals in dieser Saison wieder Kollege Laktat in den Blutbahnen, hatte aber keine Ahnung wohin damit. Ich liess die Gruppe ziehen, beendete die zweite Runde, schnallte den Rucksack an den Rücken und machte mich nicht mehr ganz so leichtfüssig auf den Heimweg. Die Mission war für mich an diesem Tag erfüllt. Ich konnte Wettkampfluft schnuppern und mich erstmals wieder an die Rennhärte herantasten. Dies bleibt auch das Ziel für die nächsten drei Vorbereitungsrennen um anschliessend am 8. April in Rivera (TI) die tatsächliche Form auf altbekanntem Gelände und abseits von Strassenstaub zu testen.