Einmal Sahara und zurück

Vier Wochen liegt die SM in Echallens und damit das letzte Rennen zurück. Vier Wochen, in welchen ich Kilometer abstrampelte und Trail an Trail reihte um mich konditionell wie auch technisch in Form zu bringen. Entsprechend hoch war meine Zielsetzung für das Rennen vergangenen Sonntag in Hägglingen (AG). Zu Beginn verlief alles nach Plan, ich setzte mich mit einem anfänglich noch sehr guten Gefühl nach der Startrunde für kurze Zeit an die Spitze, merkte aber bereits da, dass mir schwindelig und zittrig wurde. Bei der Einfahrt in die Waldpassage mutierte ich zu einem kleinen Feuerwerk und stand buchstäblich still. Irgendwie holperte ich über den ersten Trail und wurde im Anstieg danach nicht nur von einzelnen Fahrerinnen, nein vom ganzen Feld überholt und stehen gelassen (ganz nach dem Motto ganz oder gar nicht). Ich fühlte mich wie auf meinem persönlichen Kinderkarussell und versuchte irgendwie vorwärts zu kommen, ohne gleichzeitig vom Rad zu kippen. Irgendwann in Runde drei funktionierte auch das nicht mehr. Mit dem Gefühl wie nach einer Saharadurquerung hielt ich bei Madeleine und Roger an, kippte den Inhalt des einen Bidons über den Kopf und den anderen in mich hinein. Da Aufgeben in keinerlei Hinsicht eine Option war, stieg ich wie ein munteres, angeschossenes 80-jähriges Reh wieder auf mein Bike und nahm die restlichen Runden in meinem Tempo unter die Räder. Mein persönliches Highlight war jeweils die Abfahrt jede Runde und die 20m nach dem Wald, in welchen ich kurz angriff, da ich noch nicht komplett überhitzt war, bevor ich mich wieder wie ein fahrendes Grillwürstchen fühlte. Ich erreichte das Ziel mit gemischten Gefühlen. Einerseits enttäuscht über den Verlauf, andererseits mit der Gewissheit, dass ich sehr fit bin und bei nicht ganz so hitzigen Saunabedingungen eine gute Leistung abgeliefert hätte. Nächstes Rennen, nächste Chance…ich hoffe auf Eisregen!